"Feuersturm"

Feuerstürme im Zweiten Weltkrieg

Der Feuersturm war ein zentrales und verheerendes Element der Flächenbombardierungen bei Luftangriffen auf deutsche Städte ab 1942. Das strategische Ziel dieser Taktik war klar: die Moral der Zivilbevölkerung zu brechen und die Kriegsproduktion zu lähmen. Doch die Angriffe entfesselten eine vom Menschen geschaffene Naturkatastrophe.

Entstehung: Die Zwei-Wellen-Taktik
Die Auslösung eines Feuersturms war das Ergebnis einer perfektionierten Angriffstaktik, die gezielt darauf abzielte, die Eigendynamik eines Großbrandes zu entfesseln: Zerstörung der Struktur: In der ersten Angriffswelle wurden schwere Sprengbomben abgeworfen. Sie dienten dazu, Dächer abzureißen und Fenster aufzusprengen, wodurch die Gebäude für die nachfolgende Welle “geöffnet” und dem Feuer der nötige Sauerstoff zugeführt wurde.

Der Brandteppich: In der zweiten Angriffswelle folgte der massive, flächendeckende Abwurf von Brandbomben wie den Stabbrandbomben Diese zündeten Tausende von Bränden gleichzeitig, besonders in dicht besiedelten Gebieten mit vielen Holzbauten.

Die Dynamik: Kamineffekt und Orkan
Wenn die vielen Einzelbrände ineinander übergriffen, entstand ein riesiges, zusammenhängendes Feuergebiet. Kamineffekt und Sog:
Die extrem heiße Luft stieg mit unglaublicher Geschwindigkeit nach oben. Dieser immense thermische Auftrieb erzeugte am Boden einen starken Unterdruck. Der orkanartige Wind:
Die kühlere Umgebungsluft stürzte daraufhin orkanartig in die Brandzone. Dieser Sog fächerte die Flammen extrem an, trieb die Temperaturen in die Höhe und riss brennendes Material und Trümmer mit sich – die selbst verstärkende und kaum aufzuhaltende Dynamik des Feuersturms war entfesselt.

Die Folgen: Hitzetod und Ersticken
Die meisten Opfer starben nicht durch Flammen oder Bombensplitter, sondern aufgrund der extremen physikalischen Bedingungen.
Unerträgliche Hitze: Die Temperaturen konnten in den Zentren der Feuerstürme auf weit über 800 grad steigen. Die Strahlungshitze konnte ungeschützte Menschen augenblicklich töten (Hitzeschock).
Ersticken: Im Keller starben die Menschen an Sauerstoffmangel und an den giftigen Brandgasen (Kohlenmonoxid), die durch den Sog und den Unterdruck in die Schutzräume gedrückt wurden.

Bekämpfung: Die “Wassergasse” als letzter Ausweg
Eine aktive Brandbekämpfung eines einmal entfesselten Feuersturms galt in diesen Zeiten als nahezu unmöglich. Die notwendige Ausrüstung war oft zerstört, und eine ausreichende Versorgung mit Löschmitteln war nicht mehr gewährleistet.
Die Einsatzkräfte konzentrierten sich daher auf die Rettung. Eine lebenswichtige Taktik, um möglichst viele vom Feuer eingeschlossene Menschen zu retten, war die sogenannte Wassergasse*.
Dabei nutzte die Feuerwehr alle verfügbaren Mittel, um einen feuchten Tunnel eine Art Korridor zu schaffen, der den Eingeschlossenen die Flucht aus dem Flammenmeer ermöglichte.

Celler Bullen

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